Langsames Internet unter Windows 10 – daran kann es liegen

Langsames Internet unter Windows 10 – daran kann es liegen – Wer seinen Computer oder Laptop mit Windows 10 ausgestattet hat, wird sich vielleicht an manchen Tagen wundern, warum das Internet so langsam ist. Windows 10 führt gelegentlich Updates durch, damit die Software immer auf dem neusten Stand ist. Ist dies gerade der Fall, beansprucht das Update eine ganze Menge der Internetgeschwindigkeit für sich. Für andere Aktivitäten wie Online Shopping, Recherche oder das Streamen von Filmen bleibt dann kaum noch Geschwindigkeit übrig. Das muss aber nicht so bleiben. Man kann die Download-Rate dieser Windows 10 Updates nämlich begrenzen. Dann werden die Updates immer noch heruntergeladen. Der Download dauert nur länger und mehr Internet bleibt für andere Aktivitäten übrig.

HINWEIS: Bei Gigabit Tarifen kann es sein, dass die restliche Netzwerk-Hardware noch nicht geeignet ist, um die Geschwindigkeit von Gigabit Internet abzubilden. In dem Fall ist weniger Windows 10 das Problem, sondern mehr die verbauten Komponenten und die Teiber dazu. Man sollte daher im Netzwerk prüfen, an welcher Stelle die Geschwindigkeit deutlich abnimmt.

So geht es ab dem Windows 10 Insider Build 16237

Wer schon eine Version ab dem Windows 10 Insider Build 16237 hat, hat es ganz einfach. Bei diesen Versionen gibt es schon ein eigenes Menü für diese Download-Rate. Dort können Sie in einem Fenster einstellen, mit welcher maximalen Geschwindigkeit die Updates heruntergeladen werden. Dafür gehen Sie zunächst zu den Einstellungen. Dort wählen Sie den Menüpunkt “Updates und Sicherheit” aus und dann folgt “Erweiterte Optionen”.  Klicken Sie dann auf “Übermittlungsoptimierung” und erneut “erweiterte Optionen.” Nun können Sie bei den Downloadeinstellungen über einen Regler einstellen, mit wie viel Prozent der Geschwindigkeit Downloads in Zukunft ausgeführt werden dürfen.

Wer diese Einstellungen noch nicht hat, muss den etwas verständlicheren Weg nehmen. Windows 10 nutzt zwei Dienste, um Updates durchzuführen. Zum einen Windows Update Delivery Optimization (WUDO). Es wird im Deutschen auch Übermittlungsoptimierung (DoSvc) genannt und zum anderen gibt es noch Background Intelligent Transfer Service (BITS). WUDO ist dabei das Programm, das die Bandbreite des Internets lahm legen kann. Windows 10 arbeitet über WUDO nämlich auch mit sogenannten Peer-to-Peer-Updates. Das bedeutet, dass das Update nicht unbedingt von einem Windowsserver heruntergeladen werden muss. Das Update kann auch von einem anderen Rechner mit Windows 10 bereitgestellt werden. Das heißt, auch Ihr Rechner kann Windows-10-Updates für andere Rechner über das Internet hochladen und damit Bandbreite belegen. Um das zu verhindern, müssen Sie WUDO deaktivieren und auf BITS umsteigen. Dort können Sie dann auch festlegen, in welcher Geschwindigkeit die Updates heruntergeladen werden.

Nun erklären wir Ihnen, wie Sie diese ganzen Einstellungen ändern können, um wieder besseres Internet zu haben. Diese Anleitung bezieht sich auf Geräte, die mindestens mit Windows 10 Pro funktionieren. Bei niedrigeren Versionen muss man leider auf andere Alternativen umsteigen.

HINWEIS: Die Tipps sind unabhängig vom Internet Anbieter und der Art des Internet Anschlusses. Egal ob Telekom Festnetz oder Vodafone CableMax – die Hinweise gelten immer, auch wenn man einen Drittanbieter nutzt oder das WLAN per Homespot bereit stellt.

So begrenzen Sie die Download-Rate ab Windows 10 Pro

Drücken Sie die Tastenkombination aus Windowstaste und R. Damit öffnen Sie den Ausführen-Dialog unten links in der Ecke. Tippen Sie dort in das Feld “gpedit.msc” ein und klicken Sie “Ok” um den Vorgang zu bestätigen. Navigieren Sie nun über die folgenden Ordner durch das Menü “Computerkonfiguration”, “Administrative Vorlagen”, “Windows-Komponenten” zum Zielordner ” Übermittlungsoptimierung”. Nun öffnen Sie im rechten teil des Menüs die Gruppenrichtlinie “Downloadmodus”. Dort wählen Sie die Option “aktiviert” aus und stellen den Downloadmodus auf “Umgehen”. Klicken Sie danach auch “Ok”. Nun haben Sie schon einmal den ersten Schritt erledigt und WUDO ist deaktiviert.

Navigieren Sie sich im Menü zum neuen gewünschten Zielordner über “Computerkonfiguration”, “Administrative Vorlagen” und “Netzwerk”. Der Zielordner heißt dann “Intelligenter Hintergrundübertragungsdienst”. Dort klicken Sie im rechten Teil des Menüs auf die Gruppenrichtlinie “maximale Netzwerkbandbreite für BITS Übertragung im Hintergrund begrenzen”. Wählen Sie oben im Menü wieder “aktiviert” aus. Unten können Sie entscheiden, ob sie Die Download-Rate immer begrenzt haben wollen, oder ob diese Einstellungen nur für bestimmte Zeiten gelten soll. Je nachdem was Sie wollen, wählen Sie die erste oder zweite Option aus. Bei der Geschwindigkeit sollten Sie zwischen 25 und 50 Prozent Ihrer Internetgeschwindigkeit wählen. Bei einem 16 MBit-Anschluß (16000 Kbit/s) zum Beispiel geben Sie für 50 Prozent also 8000 Kbit/s ein. Stellen Sie die Geschwindigkeit für Ihren Internetanschluss und Ihr Internetnutzungsverhalten passend ein. Wenn Sie fertig sind mit den Einstellungen, klicken Sie auf “Ok”.

Nun haben Sie auch die Geschwindigkeit der Downloads gedrosselt und Sie können wieder viel mehr Ihrer Bandbreite und Geschwindigkeit für Ihre eigenen Aktivitäten nutzen.

Eventuell auch Malware am Werk

Unter Umständen kann auch ein gehackter Rechner der Grund dafür sein, dass das Internet langsam ist. Dann wird die Internet Verbindung und der Rechner unter Umständen genutzt, um Kryptowährungen zu minen oder für Angriffe auf andere Systeme missbraucht. Das alles kostet Leistung und Bandbreite.

Microsoft schreibt selbst zum Thema Viren und Trojaner:

Die Integrität Ihres Computers kann sich auf Ihre Internetverbindung auswirken. Spyware und Viren können fraglos zu Problemen führen, aber die Geschwindigkeit Ihrer Internetverbindung kann auch durch Add-On-Programme, den auf dem Computer vorhandenen Arbeitsspeicher, den freien Speicherplatz und Zustand der Festplatte sowie die ausgeführten Programme beeinflusst werden.

Zwei der häufigsten Ursachen für eine schlechte Internetleistung sind Spyware und Viren. Spyware kann das System verlangsamen, indem diese Ihren Browser beeinträchtigt und die Internetverbindung allein beansprucht. Spyware überwacht Ihre Internetnutzung und die Tastenanschläge, was zu Verzögerungen führt. Das Problem wird verschärft, wenn mehrere Spywareprogramme gleichzeitig ausgeführt werden. Bei äußerst schwerwiegenden Problemen können Sie die Verbindung vollständig verlieren. Um die Internetleistung zurückzuerhalten, sollten Sie regelmäßig Antispyware zum Beseitigen aller Spywareinfektionen ausführen.

Computerviren können auch zu einer schlechten Internetleistung führen. Wenn ein Virus einen Computer befällt, installiert er Computercode, um sich selbst zu verbreiten. In der Regel versendet er Kopien von sich selbst per E-Mail. Einige Viren können sich mit Hunderten von E‑Mails pro Minute vermehren, sodass nur wenig Rechenleistung und Internetverbindungsbandbreite für andere Zwecke übrig bleibt. Häufig gibt es keine offensichtlichen Anzeichen dafür, dass Viren ausgeführt werden. Daher sollte die Antivirensoftware fortwährend ausgeführt werden.

Es kann daher nicht schaden, in solchen Fällen auch zu prüfen, ob eventuell Schadsoftware auf dem Rechner vorhanden ist und diese zu entfernen. Sowohl der Windows Defender als auch die bekannten Anti-Virenprogramme können in solchen Fällen helfen.

Weitere Links zur Hilfe bei Störungen

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