Wer ist schnellster DSL-Internet Anbieter in Deutschland?

Wer ist schnellster DSL-Internet Anbieter in Deutschland? – Nicht alle DSL-Anschlüsse sind gleich schnell – je nach genutzter Technik bieten einzelne Provider besonders schnelles Internet (der eben auch nicht). In diesem Artikel wollen wir der Frage nachgehen, wo es in Deutschland die schnellsten Internet Anschlüsse gibt und welche Anbieter wirklich viel Speed bereitstellt.

Prinzipiell gilt dabei: nur weil ein Anbieter irgendwo in Deutschland schnelles Netz verspricht, heißt das noch lange nicht, das man diese Geschwindigkeiten auch in der eigenen Region bekommt. Eine Verfügbarkeitsabfrage ist daher immer Pflicht. Nur dann weiß man genau, welche Anschlüsse und welche Geschwindigkeiten man an der eigenen Adresse erwarten kann.

Marktüberblick: Deutschland im internationalen Vergleich

Deutschland hat im Bereich des Internet-Ausbaus den Anschluss an die Weltspitze leider verloren. Weder in Europa noch im internationalen Vergleich können die Internet-Anschlüsse hierzulande mithalten. In der Regel bekomme man nicht nur teures Internet und zahlt für vergleichbare Bandbreiten mehr als in anderen Ländern, sondern surft meistens auch noch deutlich langsamer. Derzeit sieht es auch nicht so aus, als würden sich die Geschwindigkeiten in den nächsten Jahren deutlich erhöhen. In der aktuellen Auswertung von nPerf findet man die Zahlen zu den aktuellen Werten. Der durchschnittliche Speed pro Internet-Zugang liegt dabei bei 44MBit/s. Die durchschnittlich schnellsten Anschlüsse findet man dabei bei Unitymedia (mittlerweile auch Vodafone). Danach folgt Vodafone, wobei man die Vodafone Anschlüsse bundesweit bekommen kann, Unitymedia dagegen ist nur in einigen Bundesländern zu haben.

UPDATE: Mittlerweile gibt es auch die ersten erschwinglichen Gigabit Internet Angebote. Diese bieten Speed bis 1000MBit/s = 1GBit/s (daher der Name Gigabit) und unterstützen daher wesentlich höhere Geschwindigkeiten. Das könnte vor allem im Vodafone Netz für einen Geschwindigkeits-Boost sorgen.

Der schnellste DSL Anbieter in Deutschland

Der maximale Speed beim kabelgebundenden Internet liegt derzeit bei 1000MBit/s (Gigabit Tarife). Diese Geschwindigkeiten bekommt man beispielsweise bei den Vodafone DSL Tarifen im ehemaligen Netz von Kabel-Deutschland. Allerdings auch nicht überall – das Netz muss vor Ort passend ausgebaut werden, um diese Geschwindigkeiten zu erreichen. Vodafone selbst schreibt zum aktuellen Ausbaustand:

In den letzten Monaten haben Techniker und Tarif-Experten mit Hochdruck daran gearbeitet: In den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen werden jetzt auf einen Schlag weitere 5,5 Millionen Kabel-Anschlüsse für Gigabit-Geschwindigkeit freigeschaltet. Ein Kraftakt, der dazu führt, dass nun 17 Millionen Haushalte im gesamten Kabel-Verbreitungsgebiet Deutschlands Highspeed buchen können. Und Vodafone zum Betreiber des größten Gigabit-Netzes Deutschlands macht. 17 Millionen – also 40 Prozent aller Haushalte – sind nicht das Ende, sondern nur ein Zwischenschritt der Reise. Denn das Ziel ist fest im Blick: Bis 2022 sollen in Deutschland 25 Millionen Vodafone Gigabit-Anschlüsse entstehen.

Wichtig dabei: die normalen Vodafone Internet-Anschlüsse im Telekom Netz erreichen diese Speed noch nicht. Nur wo es Kabel-TV (ehemals Kabel-Deutschland oder Unitymedia) Anschlüsse gibt (mittlerweile von Vodafone gekauft) bekommt man diese hohen Geschwindigkeiten. Vodafone hatte dies mit dem sogenannte CableMax Anschluss gekennzeichnet, mittlerweile wurde dieser Tarif aber wieder eingestellt und durch die normalen ZuHause 1.000 Tarife ersetzt.

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Wie sieht es im Telekom Kabel-Netz aus?

Bei der Telekom im immerhin größten Kabel-Netz in Deutschland sieht es mit hohen Geschwindigkeiten eher mau aus. Das Unternehmen (und alle Reseller in diesem Netz) bieten maximal Geschwindigkeiten bis 200MBit/s und auch nur dort, wo es bereits Glasfaser-Anschlüsse gibt. Im Kupfer-Netz (das nach wie vor einen Großteil des Netzes ausmacht) sind maximale Geschwindigkeiten von 50 bis 100MBit/s möglich. In der Praxis liegen die Geschwindigkeiten bei Telekom, O2 und 1&1 (alles Telekom Reseller) sogar noch niedriger:

Auf der Webseite bietet die Telekom auch bereits Verbindungen mit bis zu 1GBit/s (1000Mbit/s) an. Die Kosten dafür liegen bei 120 Euro monatlich. Allerdings haben wir noch keine Adresse gefunden, an der diese Geschwindigkeiten tatsächlich auch verfügbar wären. Daher kann man als Verbraucher davon ausgehen, dass dieser Speed wenn überhaupt nur in absoluten Ausnahmesituationen zur Verfügung gestellt wird.

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Bekommt man diese Geschwindigkeiten auch wirklich?

Die meisten Anbieter geben bei den Werte für die Anschlüsse häufig nur die maximalen Werte an und die tatsächlich zur Verfügung stehenden Bandbreite liegt häufig darunter. Bei Messungen der Bundesnetzagentur zeigte sich 2017, das nur etwa 12 Prozent aller Kunden tatsächlich auch die angegebene Geschwindigkeiten bekommen haben. Die meisten Anbieter lagen deutlich darunter. Die Bundesnetzagentur schreibt im Original zu diesem Problem.

„Die Ergebnisse des aktuellen Berichtsjahres bestätigen die Ergebnisse des ersten Berichts: Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden nach wie vor oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen die Anbieter in Aussicht gestellt haben. Obwohl die Ergebnisse bei einzelnen Bandbreiten und zwischen den Anbietern unterschiedlich ausfallen, zeigen sie insgesamt weiterhin Handlungsbedarf bei den Breitbandanbietern“, betont Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.

„Die Zahl der im Jahresbericht einzeln dargestellten Anbieter hat sich deutlich erhöht. Denn die Anzahl an durchgeführten Messungen ist stark gestiegen. Aus Sicht der Endkunden ist es erfreulich, dass nun mehr Anbieter miteinander verglichen werden können“, so Homann weiter.

Leider ist das aber nach wie vor ein Problem über alle Anbieter. Ein einfacher Wechsel reicht also nicht aus, wenn die Verbindung zu langsam ist.  Hier würde nur weitere Investitionen in den Netzausbau weiter helfen und derzeit hinkt Deutschland (wie oben gesehen) bei Ausbau auf schnelle Internet-Verbindungen noch deutlich hinterher. Leider sieht es auch nicht so aus, als würde sich das in den nächsten Jahren schnell verbessern.

Die Geschwindigkeiten im mobilen Bereich

Die genannten Angaben und Anbieter mit hohen Geschwindigkeiten beziehen sich dabei vor allem auf kabelgestützte Verbindungen. An der Stelle muss man sehr deutlich die genutzten Medien für den Internet-Anschluss unterscheiden. Im Bereich Mobilfunk sind beispielsweise in einigen Bereichen (allerdings nur in sehr wenigen) bei Vodafone bereits maximale Geschwindigkeiten von bis zu 1Gbit/s (DSL 1.000.000) möglich. Andere Anbieter sind hier noch langsamer aber es sieht derzeit so aus als würde die mobile Datenübertragung das Kabel zumindest im Endkundenbereich langsam abhängen. Allerdings sollte man auch beachten, dass es gerade im mobilen Bereich noch gar nicht viele Endgeräte (sprich Handys und Smartphones) gibt, die diese Geschwindigkeiten unterstützen. Ein schnelles Netz allein macht daher noch keine schnelle Verbindung.

Mittlerweile sind auch die ersten 5G Netze gestartet. Hier gibt es deutlich mehr Speed, allerdings befinden sich diese mobilen Datennetze noch im Aufbau und daher bleibt offen, welchen Speed man hier durchschnittlich bekommen kann. Generell ist aber auch im 5G Bereich Gigabit Speed eher noch die Ausnahme.

Video: Gigabit Speed im Test

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